Donnerstag, 29. Dezember 2011
Das tägliche Geschenk

And this time I spent with you
Made me happy and made me sad too
But it's time I spent with you
Time I spent with you

- Sophie Barker: Just for you -

Ich solle mir vorstellen, lese ich in einem Text von Marc Levy, eine Bank stelle mir 86.400 Euro auf meinem Konto zur Verfügung. Ich könne alles an einem Tag ausgeben, allerdings nichts davon sparen. Am nächsten Tag gebe es ein neues Konto mit derselben Summe, Tag für Tag, immer wieder. Doch jederzeit könne die Bank unverhofft kündigen, dann wäre es vorbei. Was würde ich tun?

Bei dieser Bank handele es sich um die Zeit. Jeden Tag bekäme ich 86.400 Sekunden und was ich an diesem Tag nicht gelebt habe, sei für immer verloren.

Wenn ich sage, was ich nun so mache, wo und wie ich meine Abende verbringe, ernte ich oft Blicke voller Unverständnis. Sei’s drum. Keine der 162.000 Sekunden war verschenkte Zeit.

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Samstag, 24. Dezember 2011
Meine Tage sind wie Rauch geschwunden
Meine Tage sind vergangen wie ein Rauch und meine Gebeine sind verbrannt wie von Feuer. Men Herz ist geschlagen und verdorrt wie Gras, dass ich sogar vergesse, mein Brot zu essen. Mein Gebein klebt an meiner Haut vor Heulen und Seufzen. Ich bin wie die Eule in der Einöde, wie das Käuzchen in den Trümmern. Ich wache und klage wie ein einsamer Vogel auf dem Dache.

- Psalm 102, 4-8

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Freitag, 23. Dezember 2011
Give me the words

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Donnerstag, 22. Dezember 2011

Two pale figures
ache in silence

- The Cure -

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Mittwoch, 21. Dezember 2011
Nun will die Sonne so hell aufgehn

Nun will die Sonne so hell aufgehn,
Als sei kein Unglück die Nacht geschehn.
Das Unglück geschah auch mir allein,
Die Sonne, sie scheinet allgemein.

Du mußt die Nacht nicht in dir verschrenken,
Mußt sie ins ewige Licht versenken.

Ein Lämpchen verlosch in meinem Zelt,
Heil sei dein Freudenlichte der Welt!


- Friedrich Rückert: Kindertotenlieder -










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Dienstag, 20. Dezember 2011
Let me freeze again

What power art thou,
Who from below,
Hast made me rise,
Unwillingly and slow,
From beds of everlasting snow!
See'st thou not how stiff,
And wondrous old,
Far unfit to bear the bitter cold.
I can scarcely move,
Or draw my breath,
I can scarcely move,
Or draw my breath.
Let me, let me,
Let me, let me,
Freeze again...
Let me, let me,
Freeze again to death!


- Cold Song aus Henry Purcells Semi-Oper King Arthur (1691) -


Die Arie des Cold Genius hörte ich in den vergangenen zwei Wochen beinahe in Endlosschleife. Klaus Nomi nahm 1981 seine ganz eigene Version auf.



Nomi hatte das Pech, zwei Jahrzehnte zu früh auf die Welt zu kommen. Er, der sich schon als Teenager für Opern begeisterte und Talent als Sänger besaß, arbeitete lange Zeit als Konditor. Kein deutsches Theater mochte ihn engagieren, niemand interessierte sich damals für Barockopern, geschweige denn für Countertenöre. Zwanzig Jahre später hätte man sich um ihn gerissen.

Wenige Monate vor seinem Tod sang Klaus Nomi diese Arie live vor größerem Publikum, begleitet von einem Orchester. Er wusste damals bereits, dass er unheilbar krank war und bald sterben würde.



Heute Nacht hat es hier zum ersten Mal in diesem Winter geschneit.

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