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Einmal wissen dieses bleibt für immer
Ist nicht Rausch, der schon die Nacht verklagt
Ist nicht Farbenschmelz noch Kerzenschimmer
Von dem Grau des Morgens längst verjagt
Einmal fassen tief im Blute fühlen
Dies ist mein und es ist nur durch dich
Nicht die Stirne mehr am Fenster kühlen
Dran ein Nebel schwer vorüber strich
Einmal wirklich fassen und nie wieder
alles geben müssen, was man hält
Klagt ein Vogel? Ach, auch mein Gefieder
Näßt der Regen flieg ich durch die Welt
- Hildegard Maria Rauchfuß -
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Der Weltkrieg, der später der Erste hieß, tobte bereits ein Jahr, als die Druckerei an der Dresdner Straße, Ecke Salomonstraße in Leipzig gebaut wurde. Aus der Bauzeit besitzt das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig noch historische Fotografien vom Atelier Hermann Walter in Leipzig (1, 2, 3).
Zwei steinerne Stapel Bücher lagen als Pfosten am Eingang - gut bewacht.

Über dem Eingang stand "Buchdruckerei Bernhard Meyer" und über diesem Fenster "Nach Feierabend", auf diesem Bild um 1920 ist das deutlich zu erkennen.

Das erste Obergeschoss zierten steinerne Statuen, die vermutlich einer Fassadenbereinigung in den 1930ern oder 1950ern zum Opfer fielen, heißt es.

Nach 1945 hieß die Druckerei Grafischer Grossbetrieb Interdruck und zählte zu den wichtigsten Druckereien in der Stadt. In dem Dutzend Betrieben, die zum Werk gehörten, schafften einst rund 3.000 Leute.
Bis 1990 wurden in diesem Betriebsteil Tiefdruck die Modezeitschriften Sibylle und PRAMO gedruckt. 300 Beschäftigte haben hier gearbeitet, schreibt Frank Voigtländer, der um 1975 im Grafischen Großbetrieb Interdruck nicht nur seine Ausbildung, sondern auch Fotos für neue Lehrbücher für die grafische Industrie machte.

Im Erdgeschoss standen die Tiefdruckmaschinen, im ersten Obergeschoss war die Werkszentrale. In den Hallen nebenan druckten sie Dekorfolie, das Verfahren wurde in den 1960ern in Leipzig entwickelt, erzählt er weiter. Die Lösemittel stanken und waren außerdem hochexplosiv, aber "wie üblich ging die explosive und stark riechende Abluft einfach übers Dach".

Zum Schluss druckten sie jährlich 170 Millionen Quadratmeter Dekorfolie. Die wurde dann zu Möbelfolie weiterverarbeitet, 80 Prozent davon exportierte die DDR nach Russland. Oder sie fand sich als Sprelacart in Küchen oder im Schiffs- und Waggonbau wieder.

Als ich Mitte März diese Fotos machte, stand schon das Schild eines Investors davor. Die CG Gruppe will es als "Haus Salomon" vermarkten. Wenn die ihre Pläne wahrmacht, bleibt von den schönen Fenstern und Eingangspfosten leider nichts mehr übrig.
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Die verlinkten historischen Bilder von 1915 bis 1920 stammen aus dem Atelier Hermann Walter in Leipzig und befinden sich im Besitz des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig.
Frank Voigtländer wiederum hat ebenfalls sehenswerte Fotos gemacht und die Informationen geliefert, die ich hier verwendet habe, darum bitte hinklicken.
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Wir zogen also los und fanden uns auf dem leeren Schlossplatz wieder. Schloss und Rathaus waren dunkel, niemand da außer uns. Die gespannte Erwartung in ihrem Gesicht wich einer grenzenlosen Enttäuschung. Das finde ich echt schlapp, sagte sie leise. Vielleicht fangen die aus lauter Angst jetzt schon an zu sparen, weil das teuer werden wird, sagte ich. Meinst Du, das kostet wirklich so viel?
Ja, antwortete ich, aber man kann doch trotzdem heute feiern. Komm, sagte ich aufmunternd, dann feiern wir halt alleine.
Wir gingen in die Altstadt. Niemand kam uns entgegen. Aus einer Kneipe, drang fröhlicher Gesang. Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt? Wer hat so viel Pinkepinke, wer hat so viel Geld? Siehst Du, sagte ich, die glauben das auch. Sollen wir hineingehen? Die feiern wenigstens. Die älteste Freundin schüttelte den Kopf: Die da drin sind bestimmt alle älter als wir, da passen wir nicht hin.
Wir gingen weiter durch die stillen Gassen. Auch der übliche Szenetreff, wo wir dann zu zweit auf die Wiedervereinigung anstießen, war für einen Mittwochabend ungewöhnlich leer. Noch vor Mitternacht fuhren wir wieder nach Hause.
Es war einfach nichts los an jenem 3. Oktober 1990.
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Fortsetzung mitsamt meinem Lieblingsbild in den Kommentaren.
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