Samstag, 18. Mai 2013
Gefiederte Retter
Draußen zetern die Elstern so laut und anhaltend, dass ich auf den Balkon gehe, um nachzuschauen. Unten im Hinterhof hockt ein Rabe in der Ecke auf einem hellbraunem Etwas, das erbärmlich fiept und schreit. Drei Elstern haben ihn umzingelt und keckern, zwei weitere sitzen in einigem Abstand und schimpfen ebenfalls. Erst auf den zweiten Blick erkenne ich, dass es eine Türkentaube ist, in die der Rabe seine Krallen geschlagen hat. Sie versucht, ihm zu entkommen, doch er hat sie fest im Griff. Die Elstern rücken keckernd näher. Der Rabe schaut umher, zögert einen Moment bevor er auf das Schuppendach hinter der Mauer fliegt. Die drei Elstern verfolgen ihn, kreisen ihn erneut ein und machen Rabatz. Die Taube ist mit klatschendem Flügelschlag geflüchtet. Die beiden anderen Elstern sitzen auf den Dachrinnen zweier umliegender Häuser und zetern noch lauter. Dem Raben wird das zu bunt, er fliegt davon. Das Keckern ist noch zu hören, als von ihm längst nichts mehr zu sehen ist.
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