Dienstag, 7. August 2012
Bringt unsern Grenzen ...


Früh am Morgen gehört das Meer mir. Um halb sechs ist dort kaum jemand unterwegs. Jeden Morgen sieht die See anders aus, 'mal schimmert sie golden, 'mal glänzt sie silbrig. Ich höre das beruhigende Rauschen der Wellen und finde meinen Rhythmus. Meinen Weg kreuzen viele schwarze Nacktschnecken, sie kriechen aus dem Fichtenwald über das Pflaster in Richtung Dünen oder umgekehrt. Auch der Waldboden ist sandig. Seltsam. Es heißt doch immer, Nacktschmecken mögen keinen Sand. Manche von ihnen liegen mit herausgequollenem Gedärm tot auf dem Weg. Ich passe auf, wohin ich trete.

In einem der Bäume am Wegesrand stößt eine Nebelkrähe jedesmal Warnrufe aus, wenn ich mich nähere, jedoch nur, wenn ich vor sechs Uhr vorbeikomme. Komme ich später, bleibt es still im Baum. In einem anderen Baum summen ganz laut Bienen. An einem Morgen sehe ich sogar ein Reh in den Dünen springen.

Auf dem Geländer der Seebrücke sitzen oft Möwen, sobald ich bis auf ein paar Schritte herankomme, fliegen sie eine nach der anderen auf. Sobald ich vorbeigegangen bin, setzen sie sich meistens wieder, nur um dann erneut aufzufliegen, wenn ich zurückkomme. Ich bücke mich nach ein paar Federn, vielleicht eröffnen Gaga und ich ja eines Tages doch ein Möwenfederngeschäft.

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