Samstag, 27. Juni 2009
Auf der Intensivstation
Sie lassen uns nicht zu ihm. Nur anrufen dürfen wir, abends nach der Operation. Nach der Arbeit in der Lackfabrik kommt meine kleine Schwester zu mir, greift nach dem Telefon und ruft auf der Intensivstation an. Die Schwester am anderen Ende lässt sich alles aus der Nase ziehen. Ja, er habe die Operation gut überstanden. Ja, er sei auch schon einmal wach gewesen. Nein, meine kleine Schwester darf nicht morgen früh kurz nach ihm schauen, weil sie am Nachmittag gleich nach der Arbeit über das Wochenende wegfährt. Besuchszeit ist erst nachmittags um halb drei Uhr, vorher geht es auf gar keinen Fall.
Die war aber nicht gerade zuvorkommend, findet meine Schwester, dabei müssten die doch solche Telefonate gewohnt sein. Ich wundere mich ebenfalls.
Am nächsten Morgen ruft mich meine kleine Schwester ganz früh an. Mir hat das keine Ruhe gelassen, ich wollte einfach nochmals fragen, ob ich nicht doch vorbeikommen kann, sagt sie zu mir. Diesmal habe sie jemand anderen an der Strippe gehabt, der sei freundlicher und etwas auskunftsfreudiger gewesen. Unser Vater liege im künstlichen Koma, habe der Pfleger gesagt. Das sei aber nach so schweren Operationen normal. Vorbeikommen könne sie aber leider nicht, das sei erst zur Besuchszeit am Nachmittag möglich.
In der Eile vergisst meine kleine Schwester mir zu erzählen, dass der Pfleger auch noch von einem Notfall gesprochen hat. Und während ich mich die nächsten Stunden beunruhigt frage, seit wann es normal sein soll, nach einer Bypass-Operation in ein künstliches Koma versetzt zu werden, wird sie sich Sorgen über den Notfall machen und grübeln, was wohl in der Nacht passiert ist.
Als unsere ältere Schwester Amaryllis nachmittags auf die Intensivstation geht, findet sie dort unseren Vater nicht vor. Wie sich herausstellt, war er nie auf der Intensivstation, denn die Operation war so gut verlaufen, dass sie ihn gleich auf die Wachstation gebracht haben. Unser Vater wird ihr erzählen, dass er schon um 17 Uhr wieder aufgewacht sei und fortan kein Auge mehr zugetan habe, weil draußen die ganze Nacht lang ein Höllenlärm gewesen sei.
Sie hatten ihn verwechselt. Es war jemand anderes Vater, der im künstlichen Koma lag.
Die war aber nicht gerade zuvorkommend, findet meine Schwester, dabei müssten die doch solche Telefonate gewohnt sein. Ich wundere mich ebenfalls.
Am nächsten Morgen ruft mich meine kleine Schwester ganz früh an. Mir hat das keine Ruhe gelassen, ich wollte einfach nochmals fragen, ob ich nicht doch vorbeikommen kann, sagt sie zu mir. Diesmal habe sie jemand anderen an der Strippe gehabt, der sei freundlicher und etwas auskunftsfreudiger gewesen. Unser Vater liege im künstlichen Koma, habe der Pfleger gesagt. Das sei aber nach so schweren Operationen normal. Vorbeikommen könne sie aber leider nicht, das sei erst zur Besuchszeit am Nachmittag möglich.
In der Eile vergisst meine kleine Schwester mir zu erzählen, dass der Pfleger auch noch von einem Notfall gesprochen hat. Und während ich mich die nächsten Stunden beunruhigt frage, seit wann es normal sein soll, nach einer Bypass-Operation in ein künstliches Koma versetzt zu werden, wird sie sich Sorgen über den Notfall machen und grübeln, was wohl in der Nacht passiert ist.
Als unsere ältere Schwester Amaryllis nachmittags auf die Intensivstation geht, findet sie dort unseren Vater nicht vor. Wie sich herausstellt, war er nie auf der Intensivstation, denn die Operation war so gut verlaufen, dass sie ihn gleich auf die Wachstation gebracht haben. Unser Vater wird ihr erzählen, dass er schon um 17 Uhr wieder aufgewacht sei und fortan kein Auge mehr zugetan habe, weil draußen die ganze Nacht lang ein Höllenlärm gewesen sei.
Sie hatten ihn verwechselt. Es war jemand anderes Vater, der im künstlichen Koma lag.
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