Montag, 30. Oktober 2006
Morgengrauen
Ob Tage, an denen man von alleine eine Stunde vor dem Weckerklingeln aufwacht, und das erste, was einem einfällt, ist das bevorstehende Treffen mit den zukünftigen Sklaventreibern, woraufhin man sofort anhaltend missgelaunt ist, ob solche Tage noch gut werden, ist zweifelhaft.
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blue sky,
Montag, 30. Oktober 2006, 19:07
Immerhin haben Sie eine verlässliche innere Uhr... Ich wünsche Ihnen, dass Ihre neue Umgebung - trotz allem - angenehm ist.
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arboretum,
Montag, 30. Oktober 2006, 22:03
Von der Umgebung bleibt alles die nächsten sechs Monate beim alten, ist ja schließlich Leiharbeit, das heißt, ich gehe nach wie vor in die Manufaktur (bis die dann dicht gemacht wird im April) - vorausgesetzt, die und ich können uns noch einigen. Da sie mir heute dasselbe miserable Angebot wie vor drei Wochen gemacht haben, hätten wir uns den Termin heute eigentlich auch sparen können. Das, was sie mir zu sagen hatten, hätte man auch mailen können. Alles in allem kann ich sagen, ich bin noch nie so demotiviert worden - und ich habe schon etliche Jobs gemacht. Mein Chef auf der Schlangenfarm war ausgesprochen launisch und ungerecht, dafür lobte er höchst selten, und auch manche Kollegen konnten bisweilen sehr schwierig sein. Aber selbst dort war es nicht so schlimm wie jetzt schon vor Vertragsunterzeichnung mit denen.
Meine Vorarbeiterin in der Manufaktur will mich behalten, aber ob sie viel ausrichten kann, ist fraglich.
Meine Vorarbeiterin in der Manufaktur will mich behalten, aber ob sie viel ausrichten kann, ist fraglich.
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fely,
Montag, 30. Oktober 2006, 20:44
Die Sklaventreiber sind - nebenbei gesagt - selbst Sklaven. Das Dumme ist nur (für uns alle!), daß sie's nicht merken...
Kein Bösewicht kann glücklich sein? Ha, ha.
Nachtrag: :-)
Kein Bösewicht kann glücklich sein? Ha, ha.
Nachtrag: :-)
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arboretum,
Montag, 30. Oktober 2006, 22:06
Da die sich damit eine goldene Nase verdienen werden (die Große Manufaktur bezahlt die dafür) und nebenbei auch ihr Image aufpolieren (wegen der Zusammenarbeit mit der Großen Manufaktur), hält sich mein Mitleid mit deren Schicksal sehr in Grenzen. Der oberste Sklaventreiber geriert sich übrigens als rheinische Frohnatur (ist aber ein sturer Westfale. Das sagte er heute von sich selbst).
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pathologe,
Dienstag, 31. Oktober 2006, 13:37
Vor dem Weckerklingeln werde ich auch wach. Manchmal bereits Stunden davor. Aber Gedanken an den Steinbruch mache ich mir dann - meist - nicht. AUßer in besonderen Fällen. Wenn ich mal wieder was vergessen hatte.
Was die Schneekugelmanufaktur angeht: wenn es denn absehbar ist, dass diese aufgrund der globalen Erwärmung mangels Schnee demnächst ihren Betrieb einfrieren muss, lohnte es sich nicht dann, bereits die Fühler nach einem neuen Sklaventreiber auszustrecken? Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass temporäre Sklaventreiber sowieso nur einen Hungerlohn zahlen, dafür gibt es ja Tarifverträge für Leihsklaven. Und die sitzen nun einmal bei einem Höchstbetrag von 15,77 Teuronen pro Stunde für Entgeltgruppe 9 (Entgeltgruppe 9: Selbstständige Ausführung von Tätigkeiten, für die ein abgeschlossenes Hochschulstudium und mehrjährige fachspezifische Berufserfahrung erforderlich ist, bei denen die Arbeitnehmer hohe Verantwortung für Personal und Sachwerte zu tragen haben und selbstständig komplexe organisatorische oder innovative Aufgabenstellungen zu bewältigen haben.) Und diese Gruppe werden wohl die wenigsten Schneekugelbefüller erreichen. Solche Gruppen werden auch seltenst angefordert. Dann schon lieber tiefstapeln (Entgeltgruppe 1: Ausführung von einfachen gleichbleibenden oder sich wiederholenden Tätigkeiten, die eine Einweisung oder Anlernzeit erfordern.), aber dann das Arbeitspensum und die Aufgaben schrittweise erhöhen. (Alle Zitate zu finden unter "Entgeltrahmentarifvertrag und Entgelttarifvertrag Zeitarbeit")
Ich wundere mich nicht mehr über die goldenen Nasen dieser Republik.
Was die Schneekugelmanufaktur angeht: wenn es denn absehbar ist, dass diese aufgrund der globalen Erwärmung mangels Schnee demnächst ihren Betrieb einfrieren muss, lohnte es sich nicht dann, bereits die Fühler nach einem neuen Sklaventreiber auszustrecken? Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass temporäre Sklaventreiber sowieso nur einen Hungerlohn zahlen, dafür gibt es ja Tarifverträge für Leihsklaven. Und die sitzen nun einmal bei einem Höchstbetrag von 15,77 Teuronen pro Stunde für Entgeltgruppe 9 (Entgeltgruppe 9: Selbstständige Ausführung von Tätigkeiten, für die ein abgeschlossenes Hochschulstudium und mehrjährige fachspezifische Berufserfahrung erforderlich ist, bei denen die Arbeitnehmer hohe Verantwortung für Personal und Sachwerte zu tragen haben und selbstständig komplexe organisatorische oder innovative Aufgabenstellungen zu bewältigen haben.) Und diese Gruppe werden wohl die wenigsten Schneekugelbefüller erreichen. Solche Gruppen werden auch seltenst angefordert. Dann schon lieber tiefstapeln (Entgeltgruppe 1: Ausführung von einfachen gleichbleibenden oder sich wiederholenden Tätigkeiten, die eine Einweisung oder Anlernzeit erfordern.), aber dann das Arbeitspensum und die Aufgaben schrittweise erhöhen. (Alle Zitate zu finden unter "Entgeltrahmentarifvertrag und Entgelttarifvertrag Zeitarbeit")
Ich wundere mich nicht mehr über die goldenen Nasen dieser Republik.
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arboretum,
Dienstag, 31. Oktober 2006, 15:24
Aktuell liegt der Stundenlohn für die Entgeltgruppe 9 bei 16,28 Euro. Und wir sind keine Schneekugelbefüller, sondern Schneekugelmacher - die eigentlich in einen ganz anderen Tarifvertrag gehören. De facto ist es auch fast überall so, dass man ohne Hochschulabschluss und Schneekugelmacherausbildung keinen Job bekommt. Die aber finden, es sei eigentlich sehr großzügig, dass die einem noch die Entgeltgruppe 4 oder 5 anbieten. Vermutlich erwarten sie dafür auch noch Dankbarkeit, schließlich gibt es doch die Gruppe M für Un- und Angelernte, und andernorts hat man schon darüber nachgedacht, die Jobs nach Tschechien auszulagern.
Leider ist der Jobmarkt für unsereins generell ziemlich mau, bei den Wellenmachern und Schaumfabriken, für die ich auch ausgebildet bin, sieht's nicht besser aus, sind alles mehr oder weniger zu closed shops geworden.
Leider ist der Jobmarkt für unsereins generell ziemlich mau, bei den Wellenmachern und Schaumfabriken, für die ich auch ausgebildet bin, sieht's nicht besser aus, sind alles mehr oder weniger zu closed shops geworden.
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pathologe,
Dienstag, 31. Oktober 2006, 15:46
Das kenne ich leider, mit den closed shops. Frau Pathologin als ausgebildete Gaslaternenputzerin findet auch keinen Job mehr, da es hier in Deutschland keinen Bedarf mehr für Gaslaternenputzerinnen gibt. Und diese auch nicht mehr ausgebildet werden.
Und die Jobs, die sie alternativ noch interessierten, werden inzwischen nur noch bis 400 Euro bezahlt. Das kommt bei den Schneekugelmanufakturen womöglich auch bald. Natürlich mit der Voraussetzung des abgeschlossenen Studiums inklusive Promotion.
Und die Jobs, die sie alternativ noch interessierten, werden inzwischen nur noch bis 400 Euro bezahlt. Das kommt bei den Schneekugelmanufakturen womöglich auch bald. Natürlich mit der Voraussetzung des abgeschlossenen Studiums inklusive Promotion.
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