Freitag, 8. September 2006
Working In The Coal Mine

Well I been workin' in a coal mine
goin' down down
workin' in a coal mine
whew about to slip down

- Devo: Working In The Coal Mine -

Ob der Wechsel aus einem prekären Beschäftigungsverhältnis in die Leiharbeit tatsächlich ein Fortschritt ist, sei einmal dahingestellt.
Nicht, dass ich da die Wahl hätte.

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Puh, Frau Arboretum, das sind ja keine hübschen Neuigkeiten, aber ich drücke Ihnen die Dauemn, dass auch das nur der Weg per asperam ist, der ad astra führt.

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Ich schließe mich dem an, immer auf rauhen Wegen zu den Sternen. Am schönsten wär's ja ganz ohne! Morgens ein wenig über den Schriften sitzen, nachmittags im Garten (oder in Ihrem Fall im Hain) dem Laub beim Fallen zuschauen, abends Milchreis mit Zimt. Ach ja...

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Dank Ihnen beiden. Morgen werde ich dann mal meine Zusage geben, wahrscheinlich bin ich damit schon eine der Letzten. Von anderen hörte ich, dass sie es postwendend getan haben. Es wird übrigens der albernste Arbeitsvertrag sein, den ich jemals vorgelegt bekam, u.a. ist es laut Vertrag verboten, während der Mittagspause seine privaten Mails zu checken, denn das Internet darf ausschließlich für dienstliche Zwecke benutzt werden. Momentan wird das in der Manufaktur noch locker gehandhabt - es gibt auch keinen Grund, uns in der Hinsicht zu misstrauen.

Die ganze Angelegenheit trägt ohnehin nicht zur Verbesserung des Betriebsklimas bei. Die, die noch einen ordentlichen Vertrag haben, fürchten nun, dass sie es erwischt, wenn wieder einmal gespart werden muss.

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uiuiui... wenn mein arbeitgeber wüsste! aber was ist schon "privat"? ich öffne selbstverständlich nur die e-mails, die auch etwas mit meinem job zu tun haben. :-)

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Ich hatte ja schon verschiedene Jobs, aber das hier ist neu. Auch auf der Schlangenfarm wurde das locker gehandhabt.

In der Mittagspause 'mal kurz bloggen oder kommentieren ist dann auch nicht mehr.

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oh jeh, das hört sich wirklich nicht gut an - kopf hoch!

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Auf die neuesten Heilsversprechen reagieren die Festangestellten und die Leiharbeiter in spe mit demselben Galgenhumor - zumindest das eint uns noch.

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Ich darf gar nicht drüber nachdenken, diese Ausgliederungen und Befristungen von Arbeitsverträgen (meist auch noch nach steigenden Gewinnen der Unternehmen), das ist eine immer weiter um sich greifende Pest. Ich wünsche Ihnen, dass Sie darüber bald wieder in festere Verhältnisse kommen.

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Sie werden lachen, ich hatte noch nie einen unbefristeten Arbeitsvertrag - entweder waren das solch prekären Geschichten oder es waren eben befristete Verträge. Die sind dann immer so oft es halt ging verlängert worden, bis dann spätestens nach 5 1/2 Jahren die Festanstellung fällig gewesen wäre. Nicht, dass meine Nachfolger die bekommen hätten. Und meine Vorgänger bekamen nicht einmal eine Verlängerung angeboten.

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Keimte am Freitagvormittag noch die vage Hoffnung, doch wenigstens den Tariflohn für Leiharbeit zu erhalten, machte dann am Nachmittag das Gerücht die Runde, unser Standort der Schneekugelmanufaktur werde geschlossen. Das würde bedeuten, dass wir in Zukunft drei Stunden oder mehr Wegezeit haben - für welchen Hungerlohn auch immer.
Und da soll ein Mensch dann gut schlafen.

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das ist sehr betrüblich. ich hoffe das beste für sie.

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Die haben mir heute ernsthaft einen Stundenlohn von 10,93 Euro brutto angeboten und taten dabei noch besonders großzügig.

Bei einer vollen Stelle (die nicht zur Debatte steht) wären das 1656,44 Euro brutto. Im Jahre 2004 verdiente ein angehender Schneekugelmacher im ersten Ausbildungsjahr nach Tarif 1646 Euro, wenn er älter als 22 Jahre war. Im zweiten Jahr bekam er dann 1907 Euro.

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