Montag, 5. Oktober 2015
Zwei ungleiche Schwestern
Manchmal frage ich mich, ob es Amaryllis und mir in diesem Jahr überhaupt nochmals gelingt, miteinander zu reden ohne aneinander zu geraten. Heute jedenfalls schafften wir es wieder einmal nicht.
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marie.sophie,
Mittwoch, 7. Oktober 2015, 18:54
Ja. Ganz bestimmt. Immer weiterreden. Immer wieder weiterreden.
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arboretum,
Mittwoch, 7. Oktober 2015, 20:03
Wir haben gestern Abend nochmals telefoniert, da ging es dann um das Geburtstagsgeschenk für unseren Vater. Selbst da gerieten wir aneinander.
Menschen mit unbehandeltem ADS können einen aber auch echt in den Wahnsinn treiben. Wenn sie nämlich fokussiert sind, ist das total extrem. Und reden können die dann auch ohne Punkt und Komma.
Menschen mit unbehandeltem ADS können einen aber auch echt in den Wahnsinn treiben. Wenn sie nämlich fokussiert sind, ist das total extrem. Und reden können die dann auch ohne Punkt und Komma.
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marie.sophie,
Donnerstag, 8. Oktober 2015, 00:44
Oh. Das klingt sehr ohrlastig. Meine Schwester höre ich selbst wenn sie nicht spricht. Aber dennoch, ich glaube sehr fest an Wortlücken, die dann doch Gespräche möglich machen.
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heim_weh,
Donnerstag, 15. Oktober 2015, 13:40
Habe ähnliches in der Verwandtschaft, also das mit dem Reden ohne Punkt und Komma. Ist am Telefon eher schwer auszuhalten. Im persönlichen Gespräch kann man ja Gesten und Mimik einsetzen, um das herannahende Platzen des Geduldfadens anzukündigen, am Telefon jedoch muss man entweder Ausharren oder lauthals dazwischenplärren.
Sehen Sie es so: besser eine vielredende Schwester als eine, mit der man gar nicht spricht.
(Dem Aneinandergeraten mal grundlegend auf den Grund zu gehen, ist keine für Sie gute Idee?)
Sehen Sie es so: besser eine vielredende Schwester als eine, mit der man gar nicht spricht.
(Dem Aneinandergeraten mal grundlegend auf den Grund zu gehen, ist keine für Sie gute Idee?)
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arboretum,
Donnerstag, 3. Dezember 2015, 20:05
Wenn sich Menschen mit ADS auf ein Thema fokussieren, kennen die nichts anderes mehr und hören auch überhaupt nicht mehr mit dem Thema auf, das ist jedenfalls meine Erfahrung. Außerdem habe ich den Eindruck, dass meine ältere Schwester wohl Probleme hat, zu akzeptieren, wenn jemand anderer Meinung ist. Sie glaubt dann, man habe es nur noch nicht verstanden und wiederholt ihren Standpunkt nochmals, nur mit anderen Worten - meist sogar mehrmals. Nun bin ich weder blöd noch ein Ausbund an Geduld - und schon knallt es.
Wir waren seither aber zusammen wandern, was sehr schön war, und waren auch abends zusammen aus, was ebenfalls sehr schön war. Und wir haben uns auch nochmals heftig gekracht. Was nicht so schön war.
Sie ist halt auch sehr dominant. Voriges Jahr zeigte sich das auch beim Weihnachtsessen bei unserer Mutter. Nachdem in der Vergangenheit immer meine jüngere Schwester Rosarium und Kaktus gekocht hatten - und selbstverständlich darauf Rücksicht nahmen, dass Amaryllis Vegetarierin ist (Safran auch, aber der kam nicht zum Fest) und eigens auch einen festlichen vegetarischen Hauptgang für sie zubereiteten - waren 2014 halt mal Amaryllis, Safran und ich an der Reihe, für das Weihnachtsessen zu sorgen. Während Safran - er ist derjenige von den beiden, der kocht - durchaus bereit war, uns Nicht-Vegetarieren Fleisch zu servieren, bestand sie darauf, uns ihre Lebensstilentscheidung aufzudrücken: Wir sollten mit Spinatknödeln als Hauptgang Vorlieb nehmen. Rosarium fand das nicht gut, dass sie uns das aufzwingen wollte, Kaktus war sauer, und ich hatte deshalb tagelange Auseinandersetzungen mit Amaryllis. Es ist OK, wenn sie bei sich daheim nur vegetarische Gerichte auftischen, wenn sie feiern, aber wir feierten zu siebt bei meiner Mutter Weihnachten.
Wir waren seither aber zusammen wandern, was sehr schön war, und waren auch abends zusammen aus, was ebenfalls sehr schön war. Und wir haben uns auch nochmals heftig gekracht. Was nicht so schön war.
Sie ist halt auch sehr dominant. Voriges Jahr zeigte sich das auch beim Weihnachtsessen bei unserer Mutter. Nachdem in der Vergangenheit immer meine jüngere Schwester Rosarium und Kaktus gekocht hatten - und selbstverständlich darauf Rücksicht nahmen, dass Amaryllis Vegetarierin ist (Safran auch, aber der kam nicht zum Fest) und eigens auch einen festlichen vegetarischen Hauptgang für sie zubereiteten - waren 2014 halt mal Amaryllis, Safran und ich an der Reihe, für das Weihnachtsessen zu sorgen. Während Safran - er ist derjenige von den beiden, der kocht - durchaus bereit war, uns Nicht-Vegetarieren Fleisch zu servieren, bestand sie darauf, uns ihre Lebensstilentscheidung aufzudrücken: Wir sollten mit Spinatknödeln als Hauptgang Vorlieb nehmen. Rosarium fand das nicht gut, dass sie uns das aufzwingen wollte, Kaktus war sauer, und ich hatte deshalb tagelange Auseinandersetzungen mit Amaryllis. Es ist OK, wenn sie bei sich daheim nur vegetarische Gerichte auftischen, wenn sie feiern, aber wir feierten zu siebt bei meiner Mutter Weihnachten.
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sid,
Donnerstag, 3. Dezember 2015, 22:01
Auja - versteh ich.
Ich halte mich da an den Haushalt und nicht an die Gäste, also so, wie Sie das schon beschrieben haben - für die extra aber nicht deswegen automatisch gleich für alle Verzicht.
Hatte ich auch schon erlebt und zwar in einer Dreistigkeit (allerdings wars andersrum, die Schwieger/Mütter bestanden auf Fleisch im [halb]vegetarischen Haushalt und brachten das selber mit und stichelten dann auch noch fleißig), daß mir fast die Spucke wegblieb. So etwas Unverfrorens hätte ich mir nicht bieten lassen - aber ich war nur Gast, habe mich belächeln lassen (hab gesagt: ich esse, was auf den Tisch kommt und fertig) und gesehen, daß ich mich nach Möglichkeit nicht bewegen (weil Aggroköter)).
Ich halte mich da an den Haushalt und nicht an die Gäste, also so, wie Sie das schon beschrieben haben - für die extra aber nicht deswegen automatisch gleich für alle Verzicht.
Hatte ich auch schon erlebt und zwar in einer Dreistigkeit (allerdings wars andersrum, die Schwieger/Mütter bestanden auf Fleisch im [halb]vegetarischen Haushalt und brachten das selber mit und stichelten dann auch noch fleißig), daß mir fast die Spucke wegblieb. So etwas Unverfrorens hätte ich mir nicht bieten lassen - aber ich war nur Gast, habe mich belächeln lassen (hab gesagt: ich esse, was auf den Tisch kommt und fertig) und gesehen, daß ich mich nach Möglichkeit nicht bewegen (weil Aggroköter)).
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arboretum,
Donnerstag, 3. Dezember 2015, 23:03
In diesem Jahr lösen wir das Problem über ein Buffet, zu dem jeder etwas mitbringt (mein Vater wie immer den Wein).
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sid,
Samstag, 5. Dezember 2015, 00:56
Klingt gut.
Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen und ein ruhiges Beisammensein.
Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen und ein ruhiges Beisammensein.
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