Mittwoch, 24. Juli 2013
Fragen der Menschheit (XLII)
Wo ist eigentlich Edward Snowdens Fluggepäck? Hat ihm irgendein mitleidiger Mensch den Koffer in den Flughafentransit gebracht oder muss der arme Kerl seit einem Monat mit ein und derselben Unterbuxe auskommen?
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trippmadam,
Mittwoch, 24. Juli 2013, 20:36
Wie ich sehe, denken Sie auch immer an das Wesentliche. Ich gehe mal davon aus, dass es im Transitbereich ein Klo mit einem Waschbecken gibt, in dem der arme Kerl schlimmstenfalls seine Buxe mit Flughafentoilettenseife waschen kann. Sind Sie jetzt etwas beruhigt?
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arboretum,
Mittwoch, 24. Juli 2013, 21:37
Finden Sie nicht auch, dass diese Frage naheliegend ist?
Wenn er seine Unterbuxe in der Transittoilette wäscht, ist die aber erst einmal nass. Ist ja nicht gesagt, dass die da so einen Händetrockner haben, den er nutzen könnte, um sie zu trocknen. Bleibt also zu hoffen, dass einer der Anwälte, die ihn beraten, ihm Zahnbürste und Ersatzbuxe mitgebracht haben.
Im Übrigen habe ich Flughafen-, Zug- und Restaurant-Toiletten in Russland in sehr schlimmer Erinnerung. Da überlegt man es sich fünfmal, bevor man die benutzt.
Wenn er seine Unterbuxe in der Transittoilette wäscht, ist die aber erst einmal nass. Ist ja nicht gesagt, dass die da so einen Händetrockner haben, den er nutzen könnte, um sie zu trocknen. Bleibt also zu hoffen, dass einer der Anwälte, die ihn beraten, ihm Zahnbürste und Ersatzbuxe mitgebracht haben.
Im Übrigen habe ich Flughafen-, Zug- und Restaurant-Toiletten in Russland in sehr schlimmer Erinnerung. Da überlegt man es sich fünfmal, bevor man die benutzt.
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lunally,
Mittwoch, 24. Juli 2013, 21:45
Snowden steht also untenrum nackt vor dem flughafentoilettenwaschbecken und wäscht seine unterhose, um sie dann ebenso halbnackt unter dem flughafentoilettehändetrockner zu fönen?
Interessanter gedanke.
;p
Interessanter gedanke.
;p
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lunally,
Mittwoch, 24. Juli 2013, 21:53
Egal. Nette vorstellung das. Vielleicht haben geheimagenten in ihrem gadget-mini-köfferchen aber auch eine anzahl notfallschlüpper. So schockgefrostet und daher winzig faltbar.
Ach geheimagenten...nerdige geheimagenten... Was das für buch-potential hätte.
Ach geheimagenten...nerdige geheimagenten... Was das für buch-potential hätte.
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arboretum,
Mittwoch, 24. Juli 2013, 22:18
Noch praktischer wäre ja eine selbst-reinigende Unterhose. Vielleicht hat Q so etwas in seinem Arsenal.
Zu meinem großen Bedauern hat Anthony Price aufgehört zu schreiben. Was hätte er aus dem Stoff machen können!
Zu meinem großen Bedauern hat Anthony Price aufgehört zu schreiben. Was hätte er aus dem Stoff machen können!
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trippmadam,
Donnerstag, 25. Juli 2013, 22:49
Jetzt seien Sie doch nicht alle so unpraktisch und verweichlicht. Unterhosen kann man ja wohl über Nacht auf der Stuhllehne trocknen. Und wenn sie morgens noch ein bisschen feucht sind, macht das unter Jeans nicht viel aus. (Irgendwie scheine ich mein Leben in weniger geordneten Verhältnissen verbracht zu haben als Sie. Nix für ungut.)
Aber sind Unterbuxen (wie alt sind wir, wenn wir das Wort noch kennen?) wirklich ein geeigneter Romanstoff, auch wenn sie von nerdigen Agenten getragen werden? Obwohl, vielleicht eine Kurzgeschichte über einen Nerd, der beim Trocknen usw.
Aber sind Unterbuxen (wie alt sind wir, wenn wir das Wort noch kennen?) wirklich ein geeigneter Romanstoff, auch wenn sie von nerdigen Agenten getragen werden? Obwohl, vielleicht eine Kurzgeschichte über einen Nerd, der beim Trocknen usw.
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arboretum,
Freitag, 26. Juli 2013, 00:51
Dann sollte er aber mit dem Reißverschluss seiner Jeans aufpassen, so lange die Unterhose über der Stuhllehne trocknet. ;-)
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fritz_,
Mittwoch, 24. Juli 2013, 21:57
Denkst du nicht, er ist wie jeder Fluggast mit Ziel Moskau ganz normal aus dem Flugzeug ausgestiegen?
Dann kriegt er sein Gepäck in der Ankunftshalle in die Hand gedrückt. Falls nicht, gibt es zur Hoffnung noch den Tierschutzverein und Diplomaten.
Dann kriegt er sein Gepäck in der Ankunftshalle in die Hand gedrückt. Falls nicht, gibt es zur Hoffnung noch den Tierschutzverein und Diplomaten.
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arboretum,
Mittwoch, 24. Juli 2013, 22:12
Snowden hält sich im Niemandsland des Transit auf, das bedeutet, dass er in Moskau umsteigen wollte. Das Gepäck von Passagieren, die an einem Flughafen umsteigen, wird schon am Abflugsort in andere Container gepackt als das Gepäck von Passagieren, die an jenem Flughafen aussteigen. Am Ankunftsort wird das Umsteigergepäck direkt in die Transferzentrale gebracht und zum entsprechenden Flugzeug weitergeleitet. Snowdens Gepäck wurde dann aber in Moskau aussortiert, weil er ja nicht am entsprechenden Gate erschienen ist bzw. das Gate ohne Pass nicht passieren durfte. Im schlimmsten Fall musste die Ladecrew Snowdens Gepäck aus dem nächsten Flugzeug wieder ausladen. Ein Koffer ohne den dazugehörigen Passagier darf nicht starten, sofern er nicht eigens als Nachsendegepäck gekennzeichnet ist, weil eben der Passagier schon am Bestimmungsort ist, sein Koffer es aber nicht rechtzeitig mit ihm ins Flugzeug auf den ursprünglich gebuchten Flug geschafft hat.
Snowden kann kaum die US-Botschaft in Moskau anrufen und um Hilfe bitten. Von daher wird das wohl auch nix mit Unterbuxen-Diplomatie.
Snowden kann kaum die US-Botschaft in Moskau anrufen und um Hilfe bitten. Von daher wird das wohl auch nix mit Unterbuxen-Diplomatie.
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fritz_,
Mittwoch, 24. Juli 2013, 22:29
Ich hör zum ersten Mal, dass er zum Weiterfliegen gebucht war? Sicher?
Transit, darunter verstehe ich nur, dass er noch nicht durch Passkontrolle und Zoll war, mithin noch nicht eingereist.
(Einen Pass per Fernschreiben für ungültig zu erklären, ist eh ein merkwürdig Ding. An Stelle der Russen hätte ich ihn sofort weiterfliegen lassen wie beliebt. Fernschreiben nicht angekommen.)
(Ich meinte natürlich nicht US-Diplomaten. An ihm kleben 20 Nationen, ebensoviele Diplomaten und die üblichen 200 Geheimagentendarstellerberufsgesetzesbrecher*.)
Transit, darunter verstehe ich nur, dass er noch nicht durch Passkontrolle und Zoll war, mithin noch nicht eingereist.
(Einen Pass per Fernschreiben für ungültig zu erklären, ist eh ein merkwürdig Ding. An Stelle der Russen hätte ich ihn sofort weiterfliegen lassen wie beliebt. Fernschreiben nicht angekommen.)
(Ich meinte natürlich nicht US-Diplomaten. An ihm kleben 20 Nationen, ebensoviele Diplomaten und die üblichen 200 Geheimagentendarstellerberufsgesetzesbrecher*.)
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arboretum,
Mittwoch, 24. Juli 2013, 23:01
Ich glaube nicht, dass Moskau sein eigentliches Ziel war, als er in Hong Kong startete. Dann gäbe es dieses ganze Hin und Her nicht. Allenfalls wollte er dort ein paar Tage Zwischenstation machen, aber vielleicht nicht einmal das. Himmel, Putin ist schließlich ein Ex-KGB-Offizier - und ganz gewiss kein lupenreiner Demokrat. Man kann davon ausgehen, dass das russische Äquivalent von Prism ebenso effizient und der FSB genauso sammelwütig ist.
Nachtrag vom 25. Oktober 2013: Siehe dazu auch diesen Artikel über den FSB und SORM.
Nachtrag vom 25. Oktober 2013: Siehe dazu auch diesen Artikel über den FSB und SORM.
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fritz_,
Mittwoch, 24. Juli 2013, 23:47
* gemeint war: aller Nationen.
Auf mich hat es eher so gewirkt, dass er nach Moskau flog, weil es eine Möglichkeit war aus Hongkong rauszukommen und die Aussicht eröffnete auf Weiterflug a) sofort oder b) nach einer Zeit des Suchens, wohin die Reise gehen soll. Als er in HK losflog, war er schließlich noch ein Mann mit Reisepass.
Am Ende wird es sich aufklären oder nicht, und Snowdon fliegt nach Oslo, um den Friedensnobelpreis abzuholen, zu schmücken sein Schließfach im Flughafen.
Auf mich hat es eher so gewirkt, dass er nach Moskau flog, weil es eine Möglichkeit war aus Hongkong rauszukommen und die Aussicht eröffnete auf Weiterflug a) sofort oder b) nach einer Zeit des Suchens, wohin die Reise gehen soll. Als er in HK losflog, war er schließlich noch ein Mann mit Reisepass.
Am Ende wird es sich aufklären oder nicht, und Snowdon fliegt nach Oslo, um den Friedensnobelpreis abzuholen, zu schmücken sein Schließfach im Flughafen.
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arboretum,
Mittwoch, 24. Juli 2013, 23:59
Ich frage mich ja immer noch, wieso er so lange in Hong Kong blieb. Hoffte er, dort bleiben zu können und die chinesische Regierung hat ihn zu lange hingehalten, um noch rechtzeitig ein für ihn sicheres Land zu erreichen?
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fritz_,
Donnerstag, 25. Juli 2013, 01:37
Ich hab nicht das Gefühl, dass er ein für ihn sicheres Land in petto hatte, als er sein Heimatland verließ. Erst mal nur raus, raus, raus.
Gesetzt, es gäbe ein Land, das sich eisern bekennt, hätte es Mittel gegeben, ihn dort hinzuholen. Ihn einbürgern oder ihn abholen lassen oder sonst erkennen lassen, dass man sich dem monsterartigen Hegemon stellt.
Feststellung: davon war und ist weit und breit nichts zu sehen. Also:Lost in Translation Terminal.
Gesetzt, es gäbe ein Land, das sich eisern bekennt, hätte es Mittel gegeben, ihn dort hinzuholen. Ihn einbürgern oder ihn abholen lassen oder sonst erkennen lassen, dass man sich dem monsterartigen Hegemon stellt.
Feststellung: davon war und ist weit und breit nichts zu sehen. Also:
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arboretum,
Donnerstag, 25. Juli 2013, 15:22
Jemand, der systematisch und unbemerkt solche brisanten Daten in diesen Mengen abgreift und zudem für den Fall, dass ihm etwas zustößt, noch weitere Unterlagen - quasi als "Lebensversicherung" - irgendwo auf der Welt deponiert haben soll, die dann automatisch veröffentlicht werden, der soll so gar keinen Plan für seine Flucht gehabt haben?
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