Dienstag, 6. September 2005
Art is just a name
Kunst kann man auch kaufen, pflegt Herr Kid zu predigen, das sei rentabler als irgendwelche Rentenfonds. Auch die Spreepiratin bekennt sich zum Kunstkauf (nur finde ich leider den entsprechenden Link nicht mehr), und der Don tut's sowieso.
In der Zur Not kann man Kunst aber auch in der Artothek ausleihen. Das habe ich am Wochenende getan, da es bei mir bekanntlich nicht für die Altersvorsorge reicht. Für 26 Euro wird nun dieses großformatige Aquarell von Erich Kaatz den Winter über die Küche verschönern.
Erich Kaatz: Fischerdorf am Felsen, undatiert (und schlecht fotografiert. Das Original leuchtet dagegen geradezu. Ab sofort erhebe ich übrigens schiefe Fotos zur Kunstform.)
Kaatz war ein Schüler Curt Lahs', von dem vor drei Jahren einige Arbeiten in Berlin zu sehen waren. Von Kaatz ist nur wenig bekannt, anscheinend nur noch so wenig, dass dieses Bild von einem Antiquitätenhändler auf die Zeit um 1920 datiert wird. Demnach hätte er es als Elfjähriger gemalt, wurde er doch 1909 im damaligen Hoppendorf bei Danzig geboren. Er studierte erst in München, dann in Berlin, wo er bis 1940 als freier Maler lebte. Aus dieser Zeit sind keine Bilder erhalten geblieben, denn vier Jahre später wurde sein Atelier bei einem Luftangriff zerstört. Von 1949 an arbeitete er als Kunsterzieher*, stellte aber auch noch regelmäßig aus. Seine Rente hat er vermutlich gar nicht mehr bekommen, er starb mit 62 Jahren.
Erich Kaatz: Fischerdorf am Felsen, undatiert (und schlecht fotografiert. Das Original leuchtet dagegen geradezu. Ab sofort erhebe ich übrigens schiefe Fotos zur Kunstform.)
Kaatz war ein Schüler Curt Lahs', von dem vor drei Jahren einige Arbeiten in Berlin zu sehen waren. Von Kaatz ist nur wenig bekannt, anscheinend nur noch so wenig, dass dieses Bild von einem Antiquitätenhändler auf die Zeit um 1920 datiert wird. Demnach hätte er es als Elfjähriger gemalt, wurde er doch 1909 im damaligen Hoppendorf bei Danzig geboren. Er studierte erst in München, dann in Berlin, wo er bis 1940 als freier Maler lebte. Aus dieser Zeit sind keine Bilder erhalten geblieben, denn vier Jahre später wurde sein Atelier bei einem Luftangriff zerstört. Von 1949 an arbeitete er als Kunsterzieher*, stellte aber auch noch regelmäßig aus. Seine Rente hat er vermutlich gar nicht mehr bekommen, er starb mit 62 Jahren.
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brittbee,
Dienstag, 6. September 2005, 20:37
Ups, wo ist er bloß hin, mein Beitrag von damals? Nun, die Skulptur um die es ging, ist leider nicht mehr in meinem Besitz. Ein lieber Freund hat sie mir aus den Rippen geleiert. Und da es um meine Altersvorsorge mindestens so schlecht steht wie um ihre will ich an dieser Stelle nur kurz erwähnen, dass der Preis der Skulptur nur 4x so hoch wie Ihre Leihgebühr war... aber schön ist sie.
Ebenso wie Ihr Bild. Ich würde es nicht in die Küche hängen, aber hängen würde ich es. Früher habe ich regelmäßig Bilder in der Amerika Gedenkbibliothek geliehen. Leider fiel mir die Trennung immer so schwer, dass ich es irgendwann nicht mehr machen wollte. Dann lieber nackte Wände.
Ebenso wie Ihr Bild. Ich würde es nicht in die Küche hängen, aber hängen würde ich es. Früher habe ich regelmäßig Bilder in der Amerika Gedenkbibliothek geliehen. Leider fiel mir die Trennung immer so schwer, dass ich es irgendwann nicht mehr machen wollte. Dann lieber nackte Wände.
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arboretum,
Mittwoch, 7. September 2005, 00:29
Nun, ich hoffe, dass es zumindest um Ihr Einkommen derzeit besser bestellt ist als um meines. ;-)
Mir gefällt die Bewegung in dem Bild. Wenn ich jedoch daran denke, wie lange ich gebraucht habe, um mich für eines der drei Bilder, die in der engeren Auswahl waren, zu entscheiden, möchte ich nicht wissen, wie ich mich anstellen würde, wenn ich so ein Werk kaufen wollte. Das ist schließlich für länger - es sei denn, man lässt es sich so gutmütig und großzügig wie Sie aus den Rippen leiern.
Ich habe das Bild gern in der Küche, ich sitze mehr am Küchentisch als an meinem Schreibtisch. Und da es hinter Glas ist, kann ihm ja auch nichts passieren. So schnell muss ich mich auch noch nicht von ihm trennen, sie verleihen die Bilder immer für sechs Monate, und wenn es nicht reserviert ist, kann man es auch telefonisch verlängern. Leider habe ich zu Studienzeiten noch nichts von dieser Möglichkeit gewusst, da bekommt man so ein Bild dann schon für zehn Euro. Als Rentner übrigens auch, das lässt hoffen.
Mir gefällt die Bewegung in dem Bild. Wenn ich jedoch daran denke, wie lange ich gebraucht habe, um mich für eines der drei Bilder, die in der engeren Auswahl waren, zu entscheiden, möchte ich nicht wissen, wie ich mich anstellen würde, wenn ich so ein Werk kaufen wollte. Das ist schließlich für länger - es sei denn, man lässt es sich so gutmütig und großzügig wie Sie aus den Rippen leiern.
Ich habe das Bild gern in der Küche, ich sitze mehr am Küchentisch als an meinem Schreibtisch. Und da es hinter Glas ist, kann ihm ja auch nichts passieren. So schnell muss ich mich auch noch nicht von ihm trennen, sie verleihen die Bilder immer für sechs Monate, und wenn es nicht reserviert ist, kann man es auch telefonisch verlängern. Leider habe ich zu Studienzeiten noch nichts von dieser Möglichkeit gewusst, da bekommt man so ein Bild dann schon für zehn Euro. Als Rentner übrigens auch, das lässt hoffen.
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arboretum,
Mittwoch, 14. September 2011, 20:11
* meine Mutter hatte eine Zeit lang bei ihm Unterricht, hier schließt sich also wieder der Kreis. :-)
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