Montag, 10. März 2008
Hexenküche (II)
Beim Kochen habe ich heute anscheinend ungewollt ein paar chemische Reaktionen in Gang gesetzt, jedenfalls musste ich beim anschließenden Abwasch feststellen, dass zwei Töpfe jetzt nicht mehr so aussehen wie zuvor.

In dem Emailtopf* haben die ungeschälten Topinamburknollen sichtbare Spuren hinterlassen, ich habe eifrig geschrubbt, aber die Abdrücke lassen sich nicht abwaschen. Viel schlimmer als diese Topinamburschatten im Emailtopf sind aber die klebrigen Schlieren, die die frischen Schwarzwurzeln im Edelstahltopf hinterlassen haben. An dem klebt jetzt an verschiedenen Stellen etwas, das zähem Kaugummi oder Etikettenklebstoff ähnelt. Hölle! Wie bekomme ich das jetzt wieder ab? Ich kann ja schlecht den Topf voll Waschbenzin auf den Gasherd stellen.

Und warum haben mich zu Schulzeiten eigentlich meine Chemielehrerinnen vor solchen Effekten nie gewarnt? (Statt mich heute noch in Träumen heimzusuchen.)

* Email-, nicht E-Mailtopf - so ausgefallen koche ich nun doch nicht.

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Ein halber Liter heißes Wasser plus einen Esslöffel Soda, dann ein Stündchen stehen lassen (oder über Nacht, oder einmal aufkochen) - sollte in beiden Fällen helfen.

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Vielen Dank! Gleich morgen gehe ich Soda kaufen. Ich werde dann berichten, wie dieses Experiment dann ausging. ;-)

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Soda steht bei mir immer in Kilotüten im Schrank ;-)

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Der Sodatrick hat übrigens leider nicht funktioniert. Vielleicht muss ich doch zum Nagellackentferner greifen.

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Oh schade - hoffentlich sind die Reste jetzt nicht für immer einbetoniert :-(

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Welche Reste? Im Topf war doch gar nichts angebrannt, es blieben nach dem Kochen der Schwarzwurzeln nur kaugummiähnliche Schlieren im Topf und an der Kante zurück. Frische Schwarzwurzeln sondern irgendetwas Klebriges ab.

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Ja, diese Schlieren meinte ich. Was auch immer die Würzelchen da abgesondert haben.

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Eine Freundin von mir hat das auch schon beobachtet, allerdings konnte sie das noch während des Kochens abschöpfen. Beim nächsten Mal werde ich die Dinger mit Argusaugen beobachten (oder doch welche aus dem Glas nehmen).

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Nachtrag: Wir hatten übrigens - wie es einem auch allenthalben empfohlen wird -, die Schwarzwurzeln unter fließendem Wasser geschält und sofort in eine Schüssel mit Essigwasser gelegt. Das hat aber weder die Schüssel noch den Topf vor den klebrigen Schlieren bewahrt.

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Vermutlich, weil man in der Schule leider eher wenig für´s Leben lernt.
Viel Glück mit dem Soda-Tipp, ansonsten hätte ich noch einen Verweis auf frag-mutti.de im Angebot. Ein Freund ist sehr begeistert von den dortigen Tipps (was ich jetzt mal unbewertet stehen lasse :))

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Macht auf den ersten Blick auch einen ganz nützlichen Eindruck. Angebrannt ist mir aber gar nichts, das ist ja das merkwürdige. Beim Kochen war alles ganz normal, es hat auch gut geschmeckt. (OK, Topinambur ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, ich hatte die Knollen von meiner jüngeren Schwester geschenkt bekommen, sie ist gestern mit meinem Schwager Kaktus in der Urlaub geflogen. Schwarzwurzeln und Topinambur kamen in ihrem Biokisten-Abo.)

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Ich habe letztens spontan Marmelade gekocht. Danach waren meine topinambur- und schwarzwurzelverseuchten (ich bin auch Bio-Kisten-Betroffene) Töpfe glänzend wie neu. Der Zusammenhang ist mir unklar, aber vielleicht hat der heiße Zucker alle Rückstände "weggebrannt"?

(Manchmal habe ich auch so schillernde Verfärbungen von Nudeln, meist Penne, in den Töpfen, die sich nicht wegspülen lassen...)

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Drin lassen. Kann man sich noch ein leckres Süppchen draus kochen ... :)

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Urghs, Herr Kristof!

Wie tröstlich, Frau Novemberregen, dass ich nicht die einzige bin, in deren Küche irgendwelche unvorhergesehenen chemischen Reaktionen ablaufen. Penne haben noch keine schillernden Verfärbungen in meinen Töpfen hinterlassen, nur die Rouladen haben sich im Dampftopf beim Anbraten fleckenmäßig an einer Stelle verewigt.

Obst habe ich leider keines aus der Bio-Kiste meiner Schwester geerbt. Ich habe hier nur noch ein paar ihrer Mohrrüben herumliegen, aber ich glaube nicht, dass mir Mohrrübengelee schmeckt.

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@Novemberregen:
Den von Teigwaren hinterlassenen Verfärbungen im Topf rücke ich mit einem Schuss Essigessenz (und dem Plastik-Kratzschwamm) zu Leibe.

Seit wir umzugsbedingt unser Biokisten-Abo gekündigt haben, hatte ich mit Schwarzwurzeln nichts mehr zu tun. Ich erinnere mich aber dunkel, dass ich beim letzten Mal auch geflucht habe über hartnäckige Rückstände.

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Und wie haben Sie die wegbekommen, Herr Mark? Auch mit Essigessenz und Kratzeschwamm oder wurde der Topf kurz vorm Umzug noch kurzerhand entsorgt?

Mich wundert ja, dass diese Schwarzwurzelzeug so klebt. Wie Kaugummi an Schuhsohlen. Man sieht an der Topfkante ganz genau, auf welcher Seite ich das Wasser abgegossen habe. Vor allem wüsste ich gern, wie sich dieser Kaugummieffekt verhindern lässt, denn frische Bio-Schwarzwurzeln würde ich durchaus wieder kochen. Topinambur würde ich wohl eher nicht selbst kaufen, und wenn ich nochmals welchen zu kochen hätte, dann würde ich einmal ein Suppenrezept ausprobieren. Aber dazu muss man diese Dinger vorher schälen, was mir gestern sehr mühsam erschien.

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Hm,
da muss ich jetzt überlegen. Also den Topf haben wir noch in Benutzung, die Innenwände sind auch noch ziemlich glatt und blank, also habe ich nicht zum äußersten Mittel gegriffen und mit Viss rumgekratzt. Wahrscheinlich habe ich erst mal die Spülmaschine machen lassen und mich dann um das gekümmert, was die nicht weggekriegt hat. Mit Terpentinersatz oder Nagellack-Entferner werde ichs auch nicht versucht haben, von daher ist es am wahrscheinlichsten, dass ich mit Essig-Essenz rangegangen bin.

Schwimmt das Zeug beim Kochen nicht oben, so dass mans abschöpfen kann?

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Keine Ahnung, mir war dieser Effekt bislang nicht bekannt. Ich habe das erst hinterher entdeckt, als ich den Abwasch machte.

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(Bitte nicht vom nick irritieren lassen, Schadenfreude ist keine im Spiel):
Marmeladekochen half vermutlich durch die Fruchtsäure. Rubbeln mit Essig auf dem Schwamm vertreibt "Kochschatten" ebenso gut, nimmt aber weniger Zeit.

Zukünftiges Schwarzwurzeln kochen: vorher gut waschen +etwas Säure (Zitronensaft, Weisswein) ins Kochwasser geben?
Meine Methode für schmutzige pots: Einweichen und abwarten :)

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Die Topinamburschatten im Emailtopf hat gestern dann die Spülmaschine beseitigt. Die Schwarzwurzeln waren gut geschält und lagen vor dem Kochen in Wasser mit einem Schuss Essig, aber offenkundig hat das nicht gereicht. Das nächste Mal werde ich es auch mal mit Zitronensaft im Kochwasser versuchen (bisher gab ich nur etwas Zitrone an die Sauce). Den verklebten Topf habe ich zwei Tage lang eingeweicht, hat nix genutzt. Gestern habe ich ein Päckchen Soda gekauft, aber noch nicht ausprobiert.

Schade, dass kein Chemiker unter meinen Lesern zu sein scheint, denn was da eigentlich im Topf vorgegangen ist, hätte mich ja schon 'mal interessiert.

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Doch, doch, ein Chemiker ist da.
Alles,was schwarz ist, ist entweder Kohlenstoff, also verbrannt, oder aber die Ergebnisse der Maillardreaktion.
Es kann sich aber auch um das Wirken der Phenoloxidasen handeln, Enzyme, die für das Braunwerden von Äpfeln verantwortlich sind.
So, Töpfe reinige ich mit Vollwaschmíttel, ein halber Becher pro Kochtopf und eine halbe Stunde köcheln, macht normalerweise glänzende Töpfe. Viel Glück!!!

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Die dunklen Topinamburschatten rührten aus irgendeiner Reaktion her, aber mit denen wurde ja die Spülmaschine fertig. Nicht aber mit dem klebrigen Zeugs in dem anderen Topf - da habe ich dann am Ende einfach zu Feuerzeugbenzin gegriffen, weil sie sich vom Soda völlig unbeeindruckt zeigten, und ich mir nicht mehr zu helfen wusste. Anders gingen diese kaugummiartigen Schlieren, die die Schwarzwurzeln verursacht hatten, nicht ab. Der Topf ist sauber, wurde seither wieder mehrfach benutzt, und ich lebe auch noch.

Warum die Schwarzwurzeln aber beim Kochen klebrige, graue Schlieren im Topf produzierten, hätte mich aber schon interessiert. Und erst recht, ob und wie man die vermeiden kann.

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